CD
Ausphasen -
leicht gemacht
Früher belächelt, ist die rich-
tige Steckerposition in der
Steckdose heute als klang-
entscheidend anerkannt
D
as Ausphasen der einzelnen, noch
nicht m iteinander verkabelten
Komponenten ist sehr, sehr wich-
tig und etwa mit dem Oehlbach Phaser
(siehe STEREO-Shop) kein Kunststück.
Hintergrund ist der geringere Fluss von
Ausgleichsströmen zwischen den Geräten
über die Signalkabel, wenn man jeweils
das Gehäusepotential auf den niedrigsten
Wert (von zwei durch die Lage der Tra-
fowicklungen möglichen) setzt.
Das Problem in Deutschland ist, dass
sogar der schutzisolierte Stecker (Schu-
kostecker) wandanschlussseitig so oder
so passt, das ist etwa in den USA und der
Schweiz, wo der Erdungsstift die Position
vorschreibt, anders. Nur bei einem sym-
metrischen Netz wie etwa in Belgien (115
Volt zwischen jedem Pol und Erde, 230
Volt zwischen den Polen) spielt das Aus-
phasen eine untergeordnete Rolle.
Vor dem Ausphasen der HiFi-Geräte
sollten diese untereinander (noch) nicht
mit Kabeln verbunden sein, da dies das
Messergebnis verfälscht. Auch zusätzli-
che Verbindungskabel der Gerätemasse
Unverzichtbar zur Ermittlung
der Netzphase einer Steckdose:
Spannungsprüfer
zum Schutzleiter (oder zur
Heizung usw.) sind nicht
zulässig. Wir wollen ja feinste
Potentialunterschiede und
Ausgleichsströme ermitteln.
Und wenn diese sich über
Masseverbindungen (halb-
wegs) ausgleichen/reduzieren
können, geht das nicht. Zunächst
muss die Phasenlage der W andsteck-
dose und gegebenenfalls auch der Netz-
leiste markiert werden. Dazu benötigen
wir einen Phasenprüfer, also einen spe-
ziellen, bis auf die Prüfspitze isolierten
Schraubendreher mit Glimmlampe, der
- eingesteckt in die Steckdose und mit
einem Finger oben an der Kontaktfläche
am Griff berührt - aufleuchtet, wenn er
sich auf der „heißen“ Seite der Netzphase,
sprich: dort, wo der „Außenleiter“ respek-
tive die Phase angeschlossen ist, befindet.
Am Neutral- oder Nullleiter reagiert der
Phasenprüfer im deutschen Netz in aller
Regel nicht oder (etwa im Altbau) zumin-
dest sehr viel schwächer. Jeweils die Seite
der Steckdose, an der der Phasenprüfer
Der Heimwerker
setzt ihn vor
jedem Bohren
ein. Aber ein
Spannungsfinder
kann auch hifidele
Dienste leisten
aufleuchtet, wird markiert (mit Aufkle-
ber oder Stift).
Spannungsfinder
Wenn Sie sich keinen bequemen Pha-
sendetektor wie den Oehlbach Phaser
oder den noch etwas zuverlässigeren
von MFE leisten wollen, gibt es dennoch
einen Trick, wie man die korrekte Netz-
phase von Komponenten ermitteln kann.
Insbesondere für den Heimwerker mit
gut sortierter Werkstatt dürfte es nichts
Ungewöhnliches sein, einen Leitungsfin-
der zu besitzen, der vor dem Anbohren
von Wänden akustisch und/oder optisch
auf spannungführende Leitungen hin-
weist. So ein Ding kostet beim Discounter
vielleicht 15 Euro. Ein reiner Metallfinder
(etwa für Wasserleitungen) reicht nicht!
Stellen Sie dieses recht einfache
Prüfgerät auf „Spannung/Vol-
tage“ ein.
W enn Sie sich nun dem
ans Stromnetz angeschlos-
senen und vollständig ein-
geschalteten Prüfling nähern,
wird der Spannungsfinder in einem
178 STEREO HiFi-JAHRBUCH 2015